Essentielle Begriffe der Chinesischen Medizin neu erkunden

Bereits Anfang der 1980er Jahre hatte ich mich auf der Suche nach dem Tao intensiv mit dem Buch „Das Geheimnis der Goldenen Blüte“ beschäftigt. Jetzt erkunde ich erneut meditativ das „Himmlisches Bewusstsein in der Wohnung des Lichts“ im Dritten Auge anhand der „Goldenen Blüte“

Die beiden folgenden Darstellungen, die aus dem Kapitel 2 der ersten Auflage (1985) des Lehrbuch und Atlas der Akupunktur entnommen sind, beschrieben das Tao und das Jing, die Lebensessenz in kurzer Form:

Tao 道

Die Veränderungen in der Natur, die „Wandlungen“ wurden von den Chinesen nicht als das Werk eines göttlichen Schöpfers betrachtet, sondern als Ausdruck der inneren Gesetzmäßigkeit der Natur, die „Tao“ genannt wurde. Das Wesen des Tao wird von Laotse im 5. vorchristlichen Jahrhundert im Tao Te King indirekt beschrieben, hier heißt es ganz Anfang:

„Das Tao, das sich beschreiben lässt,
ist nicht das wirkliche Tao“

Das alle Dinge übergreifende „Eine“ ist das Tao – das ungegliederte Kontinuum, von dem alles ausgegangen ist, und das nach dieser Philosophie zeitlos hinter dem gegliederten Universum – oder in ihm – weiterbesteht, in das das Bewusstsein durch Intuition oder meditative Stille eintauchen kann. Dieses Eine kann seinem Wesen nach nicht weiter begrifflich beschrieben werden, da es alles umschließt.

Sehr Ähnliches finden wir auch in den Fundamenten europäischer Philosophie, beispielsweise bei Platon. In den zahlreichen Übersetzungen des Tao Te King wird Tao als „Sinn“, „Der Weg“, „Das Eine“, „Das Absolute“ wiedergegeben. Das Tao ist Ursache und Motor der Schöpfung:

„Das Tao schafft das Eine,
das Eine schafft die Zwei,
die Zwei erzeugt die Drei;
die Drei aber erzeugt
alle Dinge“

Das Tao bringt aus einem ungegliederten Urzustand (das Eine) die Polarität zwischen Yin und Yang hervor. In diesem Spannungsfeld von Yin und Yang entstehen alle Dinge der Natur. Tao bleibt die schöpferische Kraft der Natur, die ständig wirkende Grundlage aller dynamischen Wandlung der Materie und der lebenden Wesen. Tao bringt auch das Qi, die Lebensenergie hervor:

„Das Tao ist immer strömend,
aber es läuft im Wirken doch nie über.
Tiefgründig ist es und Ahn aller Dinge“

 

Jing Lebensessenz 精

Neben der Lebensenergie Qi kommt in der chinesischen Medizin dem Jing, der „Lebensessenz“, eine wichtige Rolle in der Beschreibung der Lebensvorgänge zu.
Die Lebensessenz, wird als die materielle Basis des Yuan-Qi, des Erb-Qi betrachtet.
Jing wird auch als „Feinstmaterie“, als „Samen des Lebens“ und als „Urkraft der Reproduktion“ bezeichnet. Auch die Entwicklungsvorgänge im Körper, die Differenzierung der Organe und das Wachstum sind nach chinesischer Vorstellung eine Wirkung der Lebensessenz Jing. Aus der Vereinigung des Eltern-Jing entsteht das Ursprungs-Jing, das die Entwicklung des Individuums und seine spezielle Konstitution bestimmt. Dieses Ur-Jing nährt sich nach traditioneller Vorstellung von dem erworbenen Jing, das aus der „gereinigten Nahrung“ entsteht.

Jing vermehrt sich nicht im Laufe des Lebens, sondern nimmt im Alter kontinuierlich ab, bis zur völligen Erschöpfung des Jing beim Tod. Dann trennen sich auch Yin und Yang der Niere. Das Jing wird im Becken, in der Niere gespeichert und von hier an die Nachkommen weitergegeben. Das chinesische Nierensystem schließt die Funktion der Reproduktionsorgane ein und entspricht dem Raum des kleinen Beckens.

 

Himmlisches Bewusstsein die Wohnung des Lichts

Aus dem Tai I Gin Hua von Dsung Dschi

Der Meister Lü Dsu sprach: Das durch sich selbst Seiende heißt Tao 道

Das wirkliche Tao hat nicht Name noch Gestalt. Tao ist ein grundlegendes Wesen, der eine Urgeist. Dessen Wesen und Leben kann man nicht sehen.

Tao ist enthalten im Licht des Himmels. Das Licht des Himmels kann man nicht sehen, es ist enthalten in beiden Augen.

 

Geheimnis der Goldenen Blüte

Ich will Euer Geleitmann sein und Euch zuerst das Geheimnis der Goldenen Blüte des Großen Einen Tao eröffnen, um von da heraus das Weitere einzeln zu erklären.

Der Große Eine, das Tao ist die Bezeichnung dessen, das nichts mehr über sich hat. Das Geheimnis des Lebenszaubers besteht darin, daß man das Handeln benützt, um zum Nichthandeln zu kommen – Wu Wei – . Man darf nicht alles überspringen und direkt eindringen wollen. Der überlieferte Grundsatz ist, die Arbeit am Wesen in die Hand zu nehmen. Dabei kommt es darauf an, nicht in Abwege zu geraten.

Die Goldblume ist das Licht. Welche Farbe hat das Licht? Man nimmt die Goldblume zum Gleichnis. Das ist die wahre Kraft des transzendenten Großen Einen Tao.

Pflegen des “Kreislauf des Lichts” erfolgt durch die meditativen Wahrung des Zentrums. Dies pflegt man täglich durch das Halten des Tao 道 in Ruhe, also im Ursprünglichen Zustand. So wahrt man das „Eine“ das wirkliche Tao.

Wenn man somit auch die ursprünglichste „Essenz“ das Jing 精 bewahrt, kann man sogar seine Lebenszeit verlängern und dann auch die Methode anwenden durch „Schmelzen und Mischen“, um somit einen unsterblichen Leib zu schaffen.

Die Taoisten suchten immer die Unsterblichkeit.

Die Arbeit am Kreislauf des Lichts beruht auf der rückläufigen Bewegung, also nach dorsal in dem man die Gedanken an die Stelle des „himmlischen Bewusstseins“ in der Stirn zunächst sammelt.

 

Himmlischen Herz

Das „himmlischen Bewusstseins“ ist im himmlischen Herz. Es liegt zwischen Sonne und Mond also zwischen den beiden Augen. Das Fuß große Haus ist das Gesicht.

Im Gesicht ist das Zoll große Feld zwischen den Augen. Was könnte es anderes sein als das himmlische Herz? Das himmlische Herz ist also die Wohnung des Lichts. Hier wohnt die Herrlichkeit des Glücks. Im purpurnen Saal wohnt der Geist der Leere und so auch der vollen Lebendigkeit. „Im zollgroßen Feld des fußgroßen Hauses kann man das Leben ordnen“ sagt das „Buch vom gelbem Schloss“.

Die Konfuzianer nennen es „Zentrum der Leere“, die Buddhisten: „Terrasse der Lebendigkeit“, die Taoisten: „Ahnenland“ oder „Gelbes Schloss“ oder „Dunkler Paß“ oder „Raum des früheren Himmels“.

Das Licht geht von selbst in den Kreislauf, wenn der Herr ruhig und klar ist.
Darum braucht ihr nur das Licht in Kreislauf zu bringen, das ist das höchste und wunderbarste einfache Geheimnis: Das Licht ist leicht zu bewegen, aber schwer zu fixieren. Wenn man es lang genug im Kreis laufen lässt, dann kristallisiert es sich; das wird dann zum natürlichen Geistleib. Dieser kristallisierte Geist bildet sich jenseits der neun Himmel.

Das ist der Zustand, von dem es sich im „Buch vom Siegel“ heißt:
„Schweigend fliegst du des Morgens empor.“

Bei der Durchführung dieses Grundsatzes braucht ihr nach keinen anderen Methoden zu suchen, sondern einfach die Gedanken sammeln.

Dann stellen sich die Kräfte des ganzen Körpers vor seinem Thron ein, wie wenn ein heiliger König die Hauptstadt festsetzt und die Grundordnung geschaffen hat. Alle Staaten mit Tributgaben nahen dann. Die Knechte und Mägde gehorchen von selbst allen Befehlen und jeder tut seiner Arbeit. …. Bearbeitung 1. Beitrag S. 76f.

Text Bearbeitung Gabriel Stux 2019
Übersetzung Richard Wilhelm 1926
Das Geheimnis der Goldenen Blüte
Ein chinesisches Lebensbuch
10. Auflage 1973 Walter- Verlag Olten und Freiburg
Chinesische Schriftzeichen Paul P. Unschuld

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Die kompletten Termine unseres Ausbildungsprogramms finden Sie auf der Website der Deutschen Akupunktur Gesellschaft.

 

Akupunktur Gesundheit Meditation Centrum
siehe die Website: http://gabrielstux.de/index.php?de-meditation

Literatur:

  1. Stux G (2010) Quellen und Qualitäten der Vitalität, Lebensenergie Quellen unserer Gesundheit Energie & Charakter Zeitschrift für Biosynthese Nr. 34, 41:43-53
  2. Stux G (2011) Organ Flow Meditation. Gesundheit aus Energiefülle 
  3. Stux G (2013) Vom Wesen des Lebens und der Entstehung von Krankheiten natur-heilkunde J 15. Jh 6:4f
  4. Stux G (2013) Akupunktur mit Qi Gong eine intensivere Behandlung natur-heilkunde Journal, 15. Jhg 7:19ff
  5. Stux G (2013) Abschnitte im Förderzyklus des Organ Flow Qi Gong natur-heilkunde Journal, 15. Jhg 11:27f

 

Apps

  1. Schmerzfrei mit Akupressur App Stux G, Maessen T (2013)
  2. Self-Healing with Acupressure App Stux G, Maessen T (2013)
  3. Organ Flow Qi Gong Meditation App Stux G, Maessen T (2013)
  4. Aku-Taping App Wismach J, Maessen T (2014)

 

Bücher

  1. Akupunktur Einführung Stux G 7. Auflage Springer, Berlin Heidelberg (2007)
  2. Akupunktur - Lehrbuch und Atlas 7. Auflage Springer Stux G, Stiller N, Berman B, Pomeranz B (2008)
  3. Energy Medicine East and West – A Natural History of Qi chapter 15 Eight Modalities of Working with Qi Stux G
    edited by David F Mayor, Marc S Micozzi, Elsevier (2010)