Kurzfassung
Skript für Workshop am 31. Mai 2014 in Rothenburg
Gabriel Stux

Chakren Akupunktur

Chakren Akupunktur ist eine in der Praxis entwickelte Ergänzung und Erweiterung der chinesischen Akupunktur. Sie wird als eine zusätzliche Möglichkeit der Vertiefung der klassischen Akupunktur durch das Einbeziehen des indischen Systems der Chakren angewendet.

Das Ziel der Therapie in der chinesischen Akupunktur ist die Wiederherstellung der Harmonie im Fließen von Qi durch das Auflösen von Blockaden in den Meridianen und Organen. Auch Fülle- und Schwächezustände werden ausgeglichen und so eine ungestörte Funktion der Organe erreicht. Die Chinesen sprechen vom Ausgleichen von Yin und Yang. Diese Vorstellungen bilden die Basis jeder traditionell verstandenen chinesischen Akupunktur.

Die Chakren Akupunktur erweitert die chinesische Akupunkturanwendung durch die Integration des indischen Chakrasystems in die Diagnostik und Therapie. Bei der Chakren Akupunktur werden neben den nach chinesischen Gesichtspunkten ausgewählten Akupunkturpunkten weitere Punkte genadelt, die im Bereich der Chakren liegen. Dadurch kommt es zu einer Aktivierung der Chakren, sowie einer Anregung des Energieflusses in ihnen, was man auch Öffnen der Chakren nennt.

Der am häufigsten verwendete Punkt hier ist Du 20 Baihui der in der Mitte des Kronenchakras, 
7. Chakra, auf dem Schädeldach liegt. Neben der Nadelung der „Chakrenpunkte“ ist das Fokussieren des Bewusstseins, also der Aufmerksamkeit des Patienten, auf diese Region von ausschlaggebender Bedeutung für die Wirksamkeit der Therapie. Nachdem die Akupunkturpunkte, mit üblicher Technik, genadelt werden, fordert man den Patienten auf, seine Aufmerksamkeit zum Beispiel zum Schädeldach, dem Kronenchakra zu richten, die Region an der z.B. die Punkte Du 20 Baihui und Ex. 6 Sishencong genadelt sind.
Der Patient verspürt meist nach kurzer Zeit ein Gefühl von leichtem Kribbeln, oder von diskretem Fließen. Auch der Therapeut fokussiert – gemeinsam mit dem Patienten – seine Aufmerksamkeit in diese Region und fordert den Patienten auf, noch mehr dieses Gebiet zu „öffnen“ und die Energie von oben nach unten fließen zu lassen. Dadurch wird das Öffnen und so auch das Fließen der Lebensenergie in dem Kronenchakra intensiviert. Wenn so durch ein Chakra das Fließen für den Patienten deutlich spürbar wird, wendet man sich dem nächsten Chakra zu, z.B. dem Herzchakra in der Mitte des Brustkorbes. Hier sind z.B. die Punkte Ren 17 und Ren 15 bereits genadelt und man fordert den Patienten auf in diese Region hineinzuatmen, die Aufmerksamkeit hier zu konzentrieren, und das Herzchakra zu öffnen …. „Weiter öffnen, und immer weiter“. 
Bis der Patient auch hier ein Gefühl der Weite und von Fließen verspürt.

Am Anfang der Chakren-Akupunktur konzentriert man sich zunächst auf 2 – 3 Chakren z.B. auf das Kronen- und Herzchakra. Das Herzchakra als 4. Chakra liegt in der Mitte, darüber und darunter liegen jeweils 3 Chakren. So hat das Herzchakra über seine Mittelstellung eine zentrale harmonisierende Funktion auf die Gesamtenergie des Körpers. Auch über die heilende Qualität der „Herzenergie“ wird eine Harmonisierung auf andere Energiezentren ausgeübt. Nach wenigen Sitzungen, nach dem das Fließen der Lebensenergie in 2 – 3 Chakren für den Patienten gut spürbar ist, wendet man sich weiteren Chakren zu, vor allem Chakren in deren Bereich die Erkrankung des Patienten liegt. Man sollte nicht am Anfang der Therapie mit dem gestörten Bereich anfangen, sondern erst zentrale Chakren z.B. Herz- und Kronenchakra aktivieren, um so das Fließen der Lebensenergie im Gesamtsystem der Chakren zu fördern. Dies erleichtert dann das Lösen von Blockaden in den gestörten Organen bzw. Chakren mit Hilfe der üblichen Akupunkturtherapie.

Die Chakren Akupunktur eignet sich besonders für Patienten, die sensibel sind und eine gute Fähigkeit zur Introspektion besitzen.

Die Chakren sind nummeriert, von unten nach oben:
Das erste Chakra, Basis-Chakra genannt, liegt auf dem Damm, also dem Beckenboden und öffnet sich trichterförmig nach unten.
Das zweite Chakra, das Polaritätschakra, liegt oberhalb der Symphyse (Schambein) und öffnet sich nach vorne und nach dorsal.
Das dritte Chakra, das Bauch- oder Solar-Plexus-Chakra liegt im Mittel- und Oberbauch.
Das Herzchakra liegt in der Mitte des Brustkorbes hinter dem Sternum.
Das fünfte Chakra, Kehl- oder Halschakra liegt im Bereich des Kehlkopfes.
Das sechste Chakra das „3. Auge“ liegt auf der Stirn.
Das Kronenchakra ist das siebente Chakra und liegt auf dem Schädeldach, in seiner Mitte befindet sich der wichtige Akupunkturpunkt Du 20 Baihui.

Methoden zum Öffnen der Chakren

Chakren sind Energiezentren, vergleichbar mit den Organen der chinesischen Medizin. Gleichzeitig sind sie aber auch Zentren des Bewußtseins. Öffnen bedeutet zunächst, dass das Bewusstsein in den Chakren konzentriert wird, d. h. dass diese Gebiete aus ihrer Unbewusstheit erwachen und bewusst werden. Auch die energetische Ladung wird durch den Prozess der Öffnung aktiviert und die Energie fängt an zu fließen. Dadurch werden auf der Ebene des Bewusstseins die Eigenschaften der Chakren aktiviert, z. B. „entsteht“ bei der Aktivierung des Herzchakras Mitgefühl, Harmonie, Freundlichkeit und Liebe. Zahlreiche Methoden zum Öffnen der Chakren sind bekannt. Die wichtigsten sieben Methoden werden hier kurz vorgestellt:

  1. Bei der ersten und wichtigsten Methode zur Aktivierung der Chakren fokussiert man das Bewusstsein, die volle Achtsamkeit auf das Gebiet des Chakras. Man bringt die Aufmerksamkeit dorthin, fühlt in diesen Raum hinein, zum Beispiel geht man zur Aktivierung des Herzchakras in die Mitte des Brustkorbes und fühlt dieses Gebiet, bringt mehr Bewusstsein in diese Region.
  2. Die zweite Methode bringt mit Hilfe des Atems noch mehr Energie und Bewusstheit in die Chakrenregion. Man atmet in das Chakra hinein, z. B. in die Mitte des Brustkorbes beim Herzchakra oder in den Bauch, um das 3. Chakra zu aktivieren. Auch andere Chakren kann man mit dieser Methode öffnen, indem man sich vorstellt, dass der Atem in diese Gegend fließt, z. B. in den Hals (5. Chakra) oder in die Stirn (6. Chakra).
  3. Bei der dritten Methode benutzt man die Hände, um den Energieraum des Chakras 
Qi Gong-artig zu „halten“, d. h. zu stabilisieren und damit eine größere Bewusstheit und so einen stärkeren Energiefluss möglich zu machen. Die Hände werden entweder kreisförmig vor das Chakra gehalten oder auch trichterförmig an den Rändern der Chakren. So fühlt man die Öffnung des Chakras und die energetische Ladung. Nach intensiver Übung nimmt man die Weite der Chakrenöffnung war und richtet den Öffnungswinkel danach. Man sollte die Hände sehr locker, also unverkrampft halten. Wenn sie ermüden oder sich steif anfühlen, lässt man sie für einige Minuten auf den Oberschenkeln ruhen.
  4. Die vierte Methode der Chakrenöffnung dient dem Klären von Blockaden. Es gibt zahlreiche Methoden zum Lösen von Blockaden, hier soll ART, das Awareness Release Technique von Robert Jaffe erwähnt werden. Wenn man z. B. ART im Bereich eines Chakras übt, öffnet sich das entsprechende Chakra, nachdem die Blockade in diesem Chakra gelöst ist – mehr Energie und mehr Bewusstheit wird spürbar. Toning Intuitiv findet man einen Ton, der mit dem Chakra resoniert. Solange man diesen Ton leise „singt“, ist das Bewusstsein im Raum des entsprechenden Chakras fokussiert.
  5. Chakra Flow Meditation

Praxis beginnen mit Baihui Du 20 Hundert Verbindungen
Baihui ist ein Punkt mit dem jede Akupunkturbehandlung beginnen kann. Baihui beruhigt, entspannt und erhellt das Bewusstsein. Mit einer kurzen Selbstbehandlung mit Baihui kann man auch den Tag des Therapeuten beginnen. Der Punkt ist sehr leicht zu finden: in dem man die kleine Vertiefung auf der Schädeldecke zart tastend aufsucht und langsam behutsam eine Nadel etwas schräg nach dorsal setzt. In der Regel gibt es wenig Einstichschmerz. Die gut bekannten Extrapunkte 6, Sishenchong sind die 4 Punkte um Baihui. Ein zweiter Kreis von weiteren 4 Punkten um Baihui + 8 führt zu einer noch deutlicheren Öffnung.
Der dritte äußerer Kreis von 4 Punkten um Baihui also Baihui + 12 löst tiefliegende Spannungen auf dem Schädeldach. Dadurch kommt es zu einer noch weitergehenden Öffnung. Die 12 Punkte, die in drei konzentrischen Kreisen Baihui umgeben, wurden von einer Patientin die 12 „Treasure Points“ genannt. Diese neu entdeckten 12 Punkte führen zu einer außergewöhnlich deutlichen Öffnung und dadurch Entspannung und Beruhigung der Patienten. Wir sammeln Erfahrungsberichte nach Anwendung dieser 12 Punkte, die auch die 12 Lichtvollen Punkte genannt wurden.

Hundert Verbindungen nutzen:

Du 20 + 4 Baihui & Sishencong
Ex. 1 Du 16
Du 15
Du 26
Du 14
Ren 22, Lunge Du 13
Ren 17 + 4 Lunge & Herz Bl. 15 Xinshu Du 11
Ren 14
Ren 12 Mitte Magen & Milz-Pankreas Bl. 20 Pishu
Ren 8 Nabel Moxen Du 6
Ren 6 Qihai Nieren Yang Bl. 23 Shenshu Du 4
Ren 4 Guanyuan Nieren Yin
Ren 2 & 3 Blase
Ren 1 Huiyin