Zusammenfassende Darstellung der sieben essentiellen Modalitäten
Gabriel Stux

Atmen, bewusstes Atmen, bewusst betontes Einatmen, fließendes Ausatmen lädt Lebenskräfte auf, die zarten Lungenkräfte werden gestärkt. Die Lungenspitzen gehen nach oben, füllen sich mit Lebensenergie. Man fokussiert die Aufmerksamkeit auf die Punkte Lunge 1 und auf Gb. 21. Gerade den sensiblen Punkt Lunge 1 kann man bei Lungenschwäche mit den Händen haltend wärmen. Nachdem die Lungenspitzen nach 3-5 Minuten intensiver Einatmung aufgefüllt sind, geht man mit den Händen in Qi Gong Position nach unten und dann weiter tiefer in den Körper hinein mit der Aufmerksamkeit bis man den Oberbauch erreicht. Nachdem man den Ober- und Mittelbauch intensiv mit Atem gefüllt hat, geht der Atem intensiv in den Unterbauch in den Beckenraum zur Nierenenergie. Lunge, das zarteste Organ fördert als „Mutter“ im Sheng Förder-Zyklus die Niere. ( 1 )

 

Moxibustion
Niere kann man zusätzlich mit Moxibustion wärmend stärken oder mit Ginseng bei Yang Schwäche und Reishi, Ganoderma lucidum bei Yin Schwäche nähren. Ruhe und Meditation regenerieren die Nierenenergie zusätzlich. Gerade die Moxibustion der Punkte Ni. 3, Ni. 7 und Ni. 8 sowie von Sanyinjiao MP. 6, von Ren 4 Ren 6 und Ren 8 sowie Bl. 23 Shu der Niere und Du 4 Mingmen das Tor des Lebens können bei Schwäche des Nieren Yang sehr nützlich sein. Die Stärkung der Nierenenergie aktiviert die gesamte Grundenergie. Man zeigt den Patienten die Anwendung der Moxibustion zur Stärkung des Nieren Yang und zeichnet mit einem Filzstift die wichtigen Nieren Punkte wie Ni. 3, Ni. 7, Ni. 8 und MP. 6 ein. Diese 4 Punkte im Bereich der Innenknöchel haben eine besonders starke belebende Wirkung auf das Nieren Yang. ( 2 )

 

Baihui & Sishenchong
Die Punkte Baihui und Sishenchong Du 20 + 4 öffnen, befreien von Spannungen und Beengungen im Kopf und auch im ganzen Körper. Diese besonderen fünf Punkte öffnen zur Seele, erhellen so das Denken und das Bewußtsein, weiten den Yang Pol nach oben aus. So haben sie oft eine magische aufhellende und euphorisierende Wirkung. ( 3 )

Herz Qi Gong während der Akupunktursitzung stärkt die Mitte aller Lebenskräfte, beruhigt bzw. harmonisiert sie, wärmt und weitet den Thorax aus, befreit so von Enge und Beklemmungen und führt so auch zu mehr Freude. Im Mittelpunkt der chinesischen Vorstellungen zum gesunden Leben steht die Pflege der Lebenskräfte mit Qi Gong mit in spezifischen Räumen gerichteter Atmung und einer kreisförmigen Haltung der Hände. ( 4 )

 

NADA verbindet und harmonisiert Niere und Herz
Die NADA Punkte von Michael O. Smits stärken das Yin und Yang der Niere, laden diese polaren Grundkräfte auf und verbinden sie mit den Energien des Herzens. 
Herz und Niere, Wasser und Feuer verbinden sich in einer neuen belebenden Harmonie. ( 5 )

 

Freie Fließen fördern
Das freie Fließen der Lebensenergien intensiviert die Behandlung mit Nadelung und durch wiederholter intensiver Stimulation der Punkten wie Di. 4 Le. 3 Gb. 34 . Diese zentralen Punkte der Akupunktur fördern sehr effektiv auch die Durchblutung, da Qi und Blut, das Xue gemeinsam fließen. ( 6 )

 

Ruhe
Ruhe aus Meditation und gutem Schlaf ist die essentielle Basis von Regeneration und Rekonvaleszenz. Ruhige Behandlungsräume, ohne Musik oder störende Nebengeräusche der Praxis sind maßgeblich für das Aufladen der Lebenskräfte. Je tiefer der Patient in das „Ruhige Verweilen“ der Nadelakupunktur eintauchen kann, desto langanhaltender also auch nachhaltiger werden die Therapieerfolge. ( 7 )

 

Literatur:
Hoppe G, Stux G Energie Diagnostik und Therapie. (2007) Kursskript, Eigenverlag
 Deutsche Akupunktur Gesellschaft
Jaffe RT Energy mastery seminars. (1990)script Sedona
Jung CG Über psychische Energie und das Wesen der Träume. 1948 Rascher, Zürich
Stux G Chakra Acupuncture. Pacific Journal of Oriental Medicine (1994) 2: 16-18
Stux G Akupunktur Einführung (2007) 7. Auflage Springer-Verlag.