Ausgehend von Erfahrungen des Hongkonger Neurochirurgen Wen mit Ohrakupunkturpunkten entdeckte Michael Smith im Lincoln Hospital, Bronx New York die erstaunlichen Wirkungen von Ohrpunkten bei Heroin- und später auch bei Kokainabhängen Patienten. Die Ohrnadeln wurden zunächst elektrisch stimuliert. Nachdem das chinesische Stimulationsgerät WQ 10 versagte, hatten die Akupunkturpunkte auch ohne Elektrostimulation eine ähnlich gute Wirkung. Zunächst wurden zur Suchtbehandlung 5 Ohrpunkte gesetzt.

Nach der regelmäßigen Anwendung für einige Monate stellte sich heraus, das auch die drei als
NADA-Punkte bekannten gewordenen Akupunkturpunkte bei schweren Süchten gut wirkten. Das Verlangen nach Drogen – das Craving – war minimiert. Akupunktur zeigt neben der Linderung der Entzugssymptomatik auch psychisch stabilisierende Wirkungen sowie Angstreduktion, die in der Rehabilitation von Drogenabhängigen von entscheidendem Wert sein können. Die Patienten verspürten auch einen neuen Zugang zu ihren eigenen Energiequellen.

Die Resultate dieser Therapie im Lincoln-Hospital waren so gut, dass nach kurzer Zeit 250 Drogenabhängige täglich ambulant behandelt wurden, mit Erfolgsraten von 60–68 % gemessen anhand von drogenfreien Urinkontrollen.

 

Wirkungsmechanismus

Der Wirkungsmechanismus war zunächst nicht zu erklären. Erst Mitte der 70 er Jahre, also nach der Entdeckung der Endorphine, wurde der Grundlagenaspekt dieses Phänomens erhellt. Bei Mäusen gelang es, den Gesamtgehalt des Gehirns an Endorphin zu bestimmen. Dieser ließ sich unter Entzug durch Akupunktur vermehren. Auch die Entzugssymptome bei Mäusen und in anderen Untersuchungen bei Ratten wurden durch Akupunktur reduziert. In Studien bei heroinabhängigen Drogensüchtigen konnte der Liquorspiegel von Met-Enkephalin durch Akupunktur erhöht werden.

 

Chinesischer Vorstellung

Nach chinesischer Vorstellung liegt bei Drogenabhängigkeit das gut bekannte Syndrom des „empty fire“ also eines „Leere Feuer“ vor. Bei einer massiven Erschöpfung der Nieren Yin-Grundenergie des Patienten tritt gleichzeitig eine überschießende Yang-Aktivität in Form von Hitzegefühlen, Nervosität, Aggressivität und extremer Unruhe auf. „Feuer und Wasser nicht verbunden“ dies bedeutet das sich Herz und Niere in einer gegenläufigen Richtung bewegen. Bei diesem Störungsmuster findet man also als primäre Ursache eine Schwächestörung der Niere, meist Schwäche des Nieren Yang, bei schweren Fällen auch eine Nieren Yin Schwäche in Verbindung mit Füllestörungen des Herzens mit Stagnation bzw. Stase des Fließen des Herz Qi.

Die Akupunkturtherapie der spezifischen Ohrpunkte fördert die Regeneration des erschöpften Nieren-Yin, beruhigt das übermäßige Yang und das aufsteigende Feuer und führt so zur Entspannung und Harmonisierung des Patienten.

Beim Drogentherapiemodell von Michael O. Smith im Lincoln Hospital in New York weiterentwickelt, werden die wichtige Ohrpunkte: Ohr-Shenmen der Ohrpunkt 55, Vegetativum der Ohrpunkt 51 sowie der Ohrpunkt 100 für das Herz genadelt. Bei schweren Suchterkrankungen behandelt man täglich für einige Tage bis keine Entzugserscheinungen mehr auftreten und die Patienten für eine begleitende Gesprächstherapien zugänglich werden.

 

Magische Punkte wirken Wunder

Ohr – Shenmen der Ohrpunkt 55 hat ähnlich beruhigende Wirkungen wie Shenmen „Tor des Geistes“ der Herzpunkt 7. Ohr-Shenmen liegt im Bereich des Beckens und nährt somit die Niere, die Ruhequalitäten und fördert das Aufladen der Grundenergien.

Ohr – Vegetativum der Ohrpunkt 51 hat ähnliche Wirkungen. Da dieser Punkt einer noch tieferen Nierenregion entspricht, der Region der Implantation des neuen Eis im Uterus. Dies erklärt die tiefgehende beruhigende Wirkung dieses Punktes.

Ohrpunkt – Herz beruhigt und harmonisiert das Shen, somit die Psyche im besonderen Maße. Im Grunde ist dies der Punkt, der Shenmen genannt werden müsste.

Diese drei magischen Ohrpunkte zeigen neben den hervorragenden Wirkungen des NADA-Akupunktur bei Suchtkranken auch besondere Wirksamkeit bei vielen weiteren Indikationen mit dem Störungsmuster „Herz und Niere nicht in Harmonie“ beispielsweise bei Patienten nach traumatischen Erlebnissen oder bei ADH den vielfältigen Aufmerksamkeitsstörungen. NADA-Akupunktur wurde deshalb nach „September Eleven“ in vielen Behandlungszentren auch für Schlafstörungen erfolgreich angewendet.

Michael O. Smith erhielt 1999 den hoch dotierten „Seirin Akupunktur Preis“ aufgrund der bahnbrechenden Weiterentwicklung der NADA Suchtakupunktur. In den zurückliegenden Jahren sind weltweit über 1 000 Akupunktur-Drogentherapiezentren nach dem Modell des Lincoln-Hospitals eröffnet worden.

 

Dr. med. Gabriel Stux
Akupunktur Gesundheit und Meditation Centrum
40479 Düsseldorf Mitte
Inselstr. 34
www.GabrielStux.de